Der Paritätische NRW

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Füße, die über einen Baumstamm balancieren
© Manu Reyes/Adobe Stock

In-Gang-Setzer®

In-Gang-Setzer® bezeichnet ein methodisches Konzept zur Unterstützung von Selbsthilfegruppen. Menschen, die in eine Selbsthilfegruppe gehen, tun dies in aller Regel, weil sie selbst von einem Problem oder einer Erkrankung betroffen sind. Die Gründung und Gestaltung einer Selbsthilfegruppe ist aber für viele eine Herausforderung, auf die sie nicht vorbereitet sind. Der Paritätische NRW hat die ursprünglich aus Dänemark stammende Idee weiterentwickelt und erfolgreich umgesetzt, seit 2008 im Rahmen eines bundesweiten Projektes. Die Methode der In-Gang-Setzung nutzt die Kompetenz von mit Selbsthilfe vertrauten Personen, um Menschen zu unterstützen, die sich in einer Selbsthilfegruppe engagieren (möchten). In-Gang-Setzer*innen sind ehrenamtlich Mitarbeitende von Selbsthilfe-Kontaktstellen, die sie bei Bedarf in der Begleitung von Selbsthilfegruppen einsetzen, denen sie beim Start oder in späteren Phasen Impulse für die Gestaltung ihres Miteinanders geben. Voraussetzung für das Engagement ist die Qualifizierung durch das Projekt und die kontinuierliche Begleitung durch die Selbsthilfe-Kontaktstellen.

Begleitung in der Startphase

„Aller Anfang ist schwer“ – das gilt ganz besonders für die Selbsthilfe in Gruppen. In-Gang-Setzer*innen als freiwillig Engagierte der Kontaktstellen begleiten neue und immer öfter auch schon bestehende Gruppen. Dabei unterstützen sie die Teilnehmer*innen beim Austausch, erleichtern es ihnen, sich vertraut zu machen und achten auf günstige Rahmenbedingungen für ein gelingendes Miteinander. An dem themenbezogenen Austausch beteiligen sich In-Gang-Setzer*innen ausdrücklich nicht. Es geht um Unterstützung auf den Gebieten, wo Kenntnisse und Erfahrungen fehlen, nicht um Anleitung dort, wo Kompetenzen und Ressourcen vorhanden sind. Die Unterstützung ist immer zeitlich begrenzt. Die Federführung für diesen Prozess hat die lokale Selbsthilfe-Kontaktstelle, die die Selbsthilfegruppen anspricht, die passenden In-Gang-Setzer*innen aussucht und für alle Beteiligten vor Ort die zentrale Ansprechstelle ist. Die In-Gang-Setzer*innen werden dabei fachlich begleitet und systematisch qualifiziert.

Bundesweit bereits über 1.300 Gruppen unterstützt

Am Projekt beteiligt sind Selbsthilfe-Kontaktstellen in rund 50 Städten und Kreisen aus sieben Bundesländern. Seit Projektbeginn 2008 haben In-Gang-Setzer*innen bereits mehr als 1.300 Gruppen unterstützt, überwiegend beim Start. Über die Hälfte der Gruppen, die von In-Gang-Setzer*innen begleitet werden, gehören zum Bereich der psychischen Erkrankungen und Probleme. Überdurchschnittlich hoch ist auch der Anteil von Gruppen pflegender Angehöriger. Die Starthilfe durch In-Gang-Setzer*innen stabilisiert nachhaltig. Weit über 70 Prozent der in Gang gesetzten Gruppen treffen sich auch nach einem Jahr noch eigenständig weiter. Der Ansatz der In-Gang-Setzung hat sich inzwischen als Methode der Selbsthilfeaktivierung etabliert und erweist sich insbesondere auch als geeigneter Weg, „neuen“ Zielgruppen, wie etwa Migrant*innen, pflegenden Angehörigen oder jüngeren Menschen den Zugang zur Selbsthilfe zu erleichtern.

Träger und Finanzierung

Der Paritätische NRW hat das Konzept In-Gang-Setzer® entwickelt und führt das bundesweite Projekt durch. Verantwortlich ist die Fachgruppe Selbsthilfe/-Kontaktstellen. Finanziert wird es von den Betriebskrankenkassen, vorrangig vom BKK Dachverband und dem BKK Landesverband Nordwest.

Kurzvorstellung In-Gang-Setzer®

In-Gang-Setzer | Selbsthilfegruppen anstoßen | Der Paritätische NRW

Ansprechperson

Anne Behnen
Anne Behnen
Projektleiterin In-Gang-Setzer